Themen der Ausgabe 112 / November 2013
Wenn plötzlich andere entscheiden müssen
Für Linda G. kam es völlig unerwartet. Ihr Lebensgefährte Helmut M. (76) hatte vor einigen Monaten wegen Demenz in einem Heim untergebracht werden müssen. Als dann noch die Entscheidung über eine Krebsoperation für ihn bevorstand, machte die 72-Jährige eine bestürzende Erfahrung: Sie war auch nach dem langen Zusammenleben nicht befugt, für den Partner in dieser Situation Entscheidungen zu treffen. Zwar setzte sie das örtliche Amtsgericht schließlich als Betreuerin ein, aber auf das Verfahren hätte Linda in all ihrer Traurigkeit über die Erkrankung des geliebten Menschens gern verzichten können.
Häusliche Pflege verdient Anerkennung
Niemand möchte in die Situation kommen, so schwer zu erkranken, dass fremde Hilfe notwendig wird, aber doch kennen wir alle solche Fälle aus dem eigenen Familienkreis, dem Umfeld oder der Nachbarschaft. Dann ist es schön für die Betroffenen, wenn sie zu Hause in der gewohnten Umgebung leben und gepflegt werden können. Häusliche Pflege ist nicht selbstverständlich und harte Arbeit, die sich hinter den Kulissen der Öffentlichkeit abspielt und von denen, die es auf sich genommen haben, andere Menschen zu pflegen, aber in den meisten Fällen mit großer Selbstverständlichkeit verrichtet wird. Dabei heißt es aber, eigene Lebensentwürfe hinten anzustellen. Diese Leistung verdient Respekt und Anerkennung. Deshalb hat die Hessische Landesregieung beispielhaft und stellvertretend für alle Hessinnen und Hessen, die eine solche Aufgabe auf sich genommen haben, im September zum zehnten Mal die Pflegemedaille verliehen.
Von tierischen Besuchern und struppigen Therapeuten
Tiere wirken positiv auf alte, kranke oder behinderte Menschen ein. Deshalb werden sie immer häufiger als "Co-Therapeuten" eingesetzt. Gefiedert oder vierbeinig, Tiere nehmen Menschen an, wie sie sind. Sie machen keinen Unterschied zwischen blond oder dunkelhäutig, alteingesessen oder anderssprachig und haben keine Scheu vor Krankheit, Alter oder Behinderung.
Senioren helfen Senioren
Das hessische Modellprojekt "Aufbau von Senioren- und Generationshilfen" konnte im Spätsommer Halbzeit feiern. Die bisherigen Erfahrungen in acht Förderregionen haben gezeigt, dass gerade ältere Menschen in großer Zahl bereit sind, sich freiwillig für an derere zu engagieren.
"Bewegender" Film mit Dieter Hallervorden
Dieter Hallervorden als der ewige TV-Spaßvogel unterhält in einem neuen Film nicht mit "Nostop Nonsens", sondern überzeugt als differenzierter Charakterdarsteller. Die nachdenkliche Tragikomödie "Sein letztes Rennen", die seit Anfang Oktober in den Kinos zu sehen ist, erzählt von kleinen Schritten zu großen Zielen, vom Älterwerden und der Notwendigkeit des Weitermachens.